Sex als Sport? Wo bleiben die Emotionen?

Sex als Sport? Wo bleiben die Emotionen?

Sex dient in seiner ursprünglichsten Form der reinen Weitergabe von Erbinformationen zwecks Fortpflanzung. Die Grundlage dafür ist eine Vielzahl biochemischer Reaktionen, welche zur Partnersuche, sexuellen Anziehung und der Wahl des richtigen Sexualpartners dienen. Doch dient Sex beim Menschen nicht alleine der Fortpflanzung. Ob er als Sport oder als Vergnügen betrachtet wird, ist dabei zunächst egal. Inwiefern Emotionen dabei keine Rolle spielen ist jedoch eine andere Frage. Hinweise darauf, wie es sich beim Menschen mit vermeintlich bedeutungslosem Sex und Emotionen verhält, zeigen uns die Biochemie und unsere nächsten Verwandten, die Zwergschimpansen, oder Bonobos.

Die vermeintliche Bedeutungslosigkeit von Sex

Bonobos haben pausenlos Sex und in einer Form, die dem Menschen gleicht. Diese Affen haben neben gewöhnlichem, vaginalen Geschlechtsverkehr in einer Vielzahl von Stellungen auch Oral- und Analsex, und kennen auch die gegenseitige sexuelle Befriedigung mit der Hand. Selbst homosexueller Geschlechtsverkehr mit sexuellen Kontakten ist bei Bonobos zu sehen und an der Tagesordnung.

Bei Bonobos geht es demnach ganz offensichtlich nicht um den reinen Fortpflanzungszweck. Auch Gefühle wie Liebe oder zumindest stärkere, emotional bedingte Zuneigung sind nicht vorhanden. Trotzdem kann nicht behauptet werden, dass es sich dabei um emotionslosen Sex handelt. Sex wird zum Abbau von Stress nach Streitereien vollzogen, als Dankeschön für Futter oder andere Geschenke, als freudige Begrüßung, und bei vielen anderen Gelegenheiten. Diese sind jedoch immer mit positiven oder negativen Empfindungen verknüpft, welche der Sex unterstreichen, bzw. abmildern soll.

Auch beim Menschen kann Sex nicht als emotionsloser Sport betrachtet werden. Alleine der Orgasmus überflutet den Körper mit Endorphinen, und diese sind an Emotionen gebunden. Auch gibt es Sex zum Stressabbau und als Gegenleistung für Gefälligkeiten. Doch es ist immer eine gewisse Zuneigung vorhanden, denn kein Mensch wählt einen Sexualpartner aus, welcher ihm nicht in irgend einer Weise sympathisch ist, sagt auch der Branchenkenner hier. Das ist beispielsweise im Vergleich Cdate und Secret.de zu erkennen. Auch Joyclub reiht sich hier ein.

Auch die Biochemie belegt diese Tatsache. Die körperliche Anziehung zweier Menschen wird von den Pheromonen Androstenon beim Mann und Kopulinen bei der Frau, sowie dem, vom Haupthistokompatibilitätskomplex MHC gesteuerten, Körpergeruch ausgelöst. Da Emotionen ebenfalls lediglich eine Versprachlichung der Reaktion unseres Gehirns auf bestimmte Botenstoffe sind, ist es unmöglich vollständig emotionslosen Sex zu haben. Selbst wenn es sich um einen Sexualpartner handelt, der auf irgend eine Weise unsympathisch ist, ist zumindest irgend eine Form von Abneigung vorhanden.

Sex kann durchaus als Sport, Freizeitbeschäftigung, oder in irgend einer anderer Form als vollkommen bedeutungslos betrachtet werden. Da er jedoch mit komplexen biochemischen Reaktionen zusammenhängt, sind Emotionen immer im Spiel.